Die frühesten Nachrichten über eine Bergbautätigkeit in der Region stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die wenigen aus der Zeit überlieferten Zeugnisse deuten darauf hin, dass es zunächst Klöster waren, die das brennbare, schwarze Gestein fördern ließen oder Konzessionen an Dritte vergaben - zumindest ist dies für das Wurm-Revier belegt. Die Kohle wurde mit einfachsten Mitteln wie Schaufeln, Hacke und Körben in offenen Gruben, den so genannten Pingen, abgebaut.
Erst mit der Industrialisierung, d.h. dem Einsatz von Dampfmaschinen im Bergbau, und der im 19. Jahrhundert aufkommenden Verkokung von Fettkohle erhielt die Steinkohleförderung einen immensen Aufschwung. Große Gesellschaften, z.B. der Eschweiler Bergwerks-Verein (EBV) im Raum Aachen, nahmen die Förderung in die Hand. Um gegenüber der stark wachsenden Konkurrenz vor allem im Ruhrgebiet bestehen zu können, musste ein zügiger Ausbau der Infrastruktur, insbesondere der Straßen- und Eisenbahnbau sowie der Ausbau der Maas zur Wasserstraße, voran getrieben werden. Die Zahl der Arbeitskräfte in der Region reichte schon bald nicht mehr aus. Bergleute aus dem Ausland mussten angeworben werden. Überall entstanden Bergbausiedlungen und verstädterte Ballungsräume.Über Winden, Leitern oder - bei größeren Gruben - mit Schubkarren wurde sie von Terrasse zu Terrasse nach oben gefördert. Der Grundwasserspiegel bestimmte die Grenze des Tagebaus. Mit dem Beginn des Stollenbergbaus mussten auch Lösungen für die Entwässerung gefunden werden. Große, von Wasserkraft angetriebene Räder - die so genannte Wasserkunst - oder Pferdegöpel bewegten Pumpen, die das Grundwasser über Schächte und Gräben abführten. Um die finanziell und technisch aufwändigen Bergbauprobleme zu bewältigen, gründeten sich ab dem 16. Jahrhundert Gesellschaften zur Kohleförderung. Die Steinkohle wurde in erster Linie für Hausbrand, für Schmieden und Erzschmelzen gebraucht und zog ihrerseits solche Gewerbezweige an. Vor allem Lüttich wuchs dadurch zu einem der bedeutendsten vorindustriellen Zentren in Mitteleuropa.
Doch die große Zeit der Schwerindustrie - einer der Hauptabnehmer von Steinkohle - ging nach dem Zweiten Weltkrieg ihrem Ende entgegen. Hinzu kamen sinkende Weltmarktpreise für Energie. Die Kohle erhielt vor allem in den Privathaushalten Konkurrenz durch das Erdöl. Mitte der 1950er Jahre setzte der Niedergang der Steinkohleförderung in der Region ein, zunächst im Lütticher Revier, später auch in den Niederlanden und zuletzt auf deutscher Seite. Heute erinnern nur noch ehemalige Zechengebäude, Bergarbeitersiedlungen, Halden und einige Museen an die große Zeit der Steinkohle.