Im vorindustriellen Zeitalter war man entweder auf den Wasser- oder den Straßentransport angewiesen. Diese Verkehrsinfrastruktur war jedoch nur eingeschränkt leistungsfähig. Sie blieb abhängig von den natürlichen Gegebenheiten und den technischen Möglichkeiten, die Grenzen für die Größe der Fuhrwerke und die Qualität der Straßen setzten. Der Transport von Massengütern war vor dem Eisenbahnzeitalter vor allem auf Wasserwegen rentabel. In der Euregio kam dafür allein die Maas in Frage. Vor den großen Kanalprojekten des 19. Jahrhundert war sie jedoch nur sehr eingeschränkt schiffbar. Trotzdem bildete sie für Lüttich und Maastricht einen wichtigen Verkehrsweg; Aachen hingegen lag viel zu weit entfernt von der Maas, als dass die Stadt von ihm hätte profitieren konnte.
Von großer Bedeutung für den Waren- und Personentransport waren die Heerstraßen, die über Köln-Jülich-Heerlen-Maastricht-Tongeren (der Verlauf entsprach einer wichtigen Römerstrasse) und Köln-Düren-Limburg-Dinant-Bavai in west-östlicher Richtung verliefen. Über die sog. "Krönungsstraßen" war Aachen in nord-südlicher Richtung mit Maastricht, Frankfurt und Trier verbunden. Obwohl der Straßenverlauf eher politischen als wirtschaftlichen Notwendigkeiten folgte - Aachen war an die wichtige Ost-West-Verbindung nur über Stichstrassen angeschlossen - entwickelten sich diese alten Wege zu wirtschaftlichen Lebensadern der Region. Personenbeförderung und Warentransport waren allerdings auf den von schweren Fuhrwerken zerfurchten Straßen teuer und zeitaufwändig.
Erste Versuche, die Verkehrsinfrastruktur technisch zu modernisieren und den ökonomischen Notwendigkeiten anzupassen, stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, 1750 beschloss der Rat der Stadt Aachen, einen Steinweg zwischen Aachen und Lüttich anzulegen. 35 Jahre später wurde eine Chaussee nach Maastricht gebaut. Zur gleichen Zeit verband das Herzogtum Limburg die Textilstadt Eupen über eine Fernstrasse mit Frankfurt, um das Rheinland zu umgehen. Es fehlten jedoch der einheitliche politische Wille und die finanziellen Ressourcen, um das Straßennetz nachhaltig auszubauen.
Die napoleonische Herrschaft sollte für die Euregio eine bedeutende Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur mit sich bringen. Der französische Kaiser hatte die Absicht, die neuen linksrheinischen Departements, denen er eine erhebliche ökonomische Bedeutung zumaß, auch verkehrsmäßig an Frankreich anzubinden. Die große Chaussee zwischen Aachen und Paris konnte jedoch nur bis Roetgen fertig gestellt werden. Darüber hinaus wurden nur die wichtigen Heerstrassen erneuert und der Bau neuer in Angriff genommen, der Zustand der Landstrassen blieb höchst unbefriedigend. Mit dem Ende der Franzosenzeit war man von einem ausgebauten und leistungsfähigen Straßennetz noch weit entfernt, ein Mangel, der insbesondere mit der einsetzenden Industrialisierung schmerzhaft spürbar wurde.