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Erzbergbau

von Christoph Rass

Spuren des Metallbergbaus im Gebiet der Euregio Maas-Rhein finden sich bereits in der römischen Eisenzeit. Die ausgedehnten Wälder der Region, die Holzkohle für die Verarbeitung der aus günstigen Lagerstätten geförderten Blei-, Zink- und Eisenerze lieferten, und ihr Wasserreichtum, der die Antriebsenergie für Hämmer und Mühlen gewährleistete, ließen in der Eifel - vor allem im Gebiet um Breinig, Büsbach, Vicht und Gressenich - bereits in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten zahlreiche Schmelzöfen und Verarbeitungsstätten entstehen. Ihre Produkte belegen ein intensives frühgeschichtliches Handwerk und Gewerbe.

Frischhämmer und Bergbau
um 1820 (Kartenausschnitt)


Durch Spätantike und Frühmittelalter entwickelten sich Metallbergbau und -verhüttung zu einer ersten Blütezeit im Hoch- und Spätmittelalter. Die Standorte konzentrierten sich vor allem auf zwei durch Lagerstätten und naturräumliche Gegebenheiten bestimmte Schwerpunkte. Zum einen das Gebiet um das heutige Kelmis in Belgien, auf dem der Altenberg (Vieille Montagne) liegt. Hier fand sich eine der wichtigsten europäischen Lagerstätten von Galmei - zunächst ein Grundstoff der Messingherstellung, später Grundlage für die Entwicklung der regionalen Zinkindustrie. Zum anderen entstand um die Erzvorkommen im Gebiet von Stolberg ein zweites industrielles Zentrum, das sich durch den Abbau, die Verhüttung sowie die Verarbeitung aller drei in der Region vorkommenden Erze - Blei, Zink und Eisen - auszeichnete.

Industrialisierung