In der frühen Neuzeit gewannen die Erzlagerstätten im Stolberger Bezirk parallel zum Entstehen des Kupfer- und Messinghandwerks stark an Bedeutung. Protestantische Kupfermeister siedelten sich während des 15. Jahrhunderts zunächst in Aachen an, wichen aber nach ihrer konfessionell bedingten Vertreibung aus der Stadt im Verlauf des 17. Jahrhunderts ins Stolberger Tal aus. Bereits in dieser vorindustriellen Epoche sorgte die stetige und kontinuierlich wachsende Nachfrage nach metallischen Rohstoffen für eine beträchtliche Ausweitung der Bergbauaktivitäten in der Region. Zur Bildung größerer Gesellschaften kam es freilich nicht. Vielmehr setzte sich die mittelalterliche Tradition der Vergabe von Schürfrechten an Einzelpersonen nahezu ungebrochen fort. Resultat war eine zersplitterte Besitzstruktur, die von kleinen und kleinsten Bergwerksbetrieben geprägt wurde.
Mit der Industriellen Revolution begann ein Umbruch des regionalen Metallbergbaus.
Zu den makroökonomischen Ursachen traten Anfang des 19. Jahrhunderts drei entscheidende Faktoren: Insbesondere die Galmeilagerstätten waren bis auf Wasserniveau abgebaut, so dass die für eine Fortführung des Bergbaus notwendigen technischen Voraussetzungen nun nicht mehr von den kleinen, finanziell schwachen Bergbauunternehmern geleistet, sondern nur noch durch Zusammenschlüsse kapitalkräftiger Investoren aufgebracht werden konnten. Gleichzeitig erreichten die u. a. von dem Lütticher Wissenschaftler Jean Jaques Daniel Dony (1759-1819) entdeckten Verfahren zur Reduktion der Galmei zu Zink eine Entwicklungsstufe, die ihren praktischen und wirtschaftlichen Einsatz bei der Metallaufbereitung erlaubte.
Zinkbleche wurden damit zu einem ebenso kostengünstigen wie vielseitig einsetzbaren Werk- und Baustoff. Schließlich führten die international schärfer werdende Konkurrenz auf dem Messingmarkt, steigende Preise für Kupfer und ab 1813/15 das Wegbrechen des französischen Absatzmarktes für Stolberger Messingprodukte zum Niedergang dieses bisher bestimmenden Gewerbezweiges. Im Gefolge dieses Strukturwandels diversifizierte sich die Wirtschaftsstruktur durch das Abwandern ehemaliger Metallabbau- und -verarbeitungsbetriebe in andere Branchen, wie etwa die Textilindustrie, den Leitsektor der Industriellen Revolution. Zugleich öffnete er eine Nische für die Stolberger Zinkindustrie und führte zum Aufblühen dieses jungen Gewerbezweiges.
Ab etwa 1819 setzte der zu erwartende Konzentrationsprozeß ein, in dessen Gefolge sich neue moderne Unternehmensformen durchzusetzen begannen, vor allem Aktiengesellschaften gewannen nun stark an Gewicht. Die Familie Cockerill konnte 1837 mit der Eröffnung einer Zinkhütte auf dem Gebiet der Grube James Fuß fassen und war schon im darauf folgenden Jahr an der Gründung der Metallurgischen Gesellschaft zu Stolberg beteiligt, die 1845 in die Aktiengesellschaft für Bergbau und Zinkfabrikation zu Stolberg überging. Ab 1853 firmierte das Unternehmen als Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen und seit 1938 unter der Bezeichnung Stolberger Zink AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. Die Entwicklung dieses Unternehmens, das die Branche bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg prägen sollte, spiegelt vor allem den Umstand wider, dass die abbauwürdigen Erzvorkommen in der Region selbst bereits vor Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend zur Neige gingen. Mit der Schließung der Hauptgrube Diepenlinchen im Jahr 1919 verlor der Metallbergbau im Raum Stolberg nahezu jede Bedeutung. Erhalten blieben die Metallverhüttung und -verarbeitung, wobei die Unternehmen sich nun ihre Rohstoffbasis zunehmend durch den Erwerb auswärtiger Bergbaukonzessionen und den Zukauf von Erzen sichert