Der im nördlichen und mittleren Limburg vorkommende Ton eignete sich hervorragend zur Herstellung von Keramik. Am Beginn des 19. Jahrhunderts fanden grobe Töpferwaren aus Tegelen und Tonpfeifen aus Venlo Absatz nicht nur in der näheren Umgebung, sondern auch in den nördlichen Niederlanden, in Brüssel, Antwerpen und im Rheinland.
Aus Mergel und Ton, die im südlichen Limburg und längs der Maas vorkamen, konnten Ziegel und Dachpfannen hergestellt werden. Die Produktion erfolgte vorwiegend im Hause als Nebenverdienst der Agrarbevölkerung. Größere Betriebe oder Manufakturen waren eine ausgesprochene Seltenheit.
Die Industrialisierung ergriff diese Gewerbebereiche seit der Jahrhundertmitte, als durch Bevölkerungswachstum und Industriebauten die Nachfrage nach Baumaterialien anstieg.
Insbesondere Deutschland entwickelte ab 1860 einen kaum zu stillenden Bedarf. Als Folge zogen die qualifizierten und billigen niederländischen Arbeitskräfte, denen die Landwirtschaft keinen ausreichenden Unterhalt bot, ins Rheinland, um dort vor Ort als brikkenbakkers Bausteine herzustellen, die auf dem freien Feld gebrannt wurden. Diese Form der saisonalen Wanderarbeit endete 1915, als sich in Deutschland industrielle Produktionsformen durchsetzten und zudem der limburgische Steinkohlebergbau gut bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung stellte.
Die ab Mitte des 19. Jahrhunderts verbesserte Infrastruktur vergrößerte den Absatzmarkt von Massengütern.
Die ab Mitte des 19. Jahrhunderts verbesserte Infrastruktur vergrößerte den Absatzmarkt von Massengütern, so dass die industrielle Produktion von Baumaterialien, z.B. Dachpfannen, Backsteine und Rohre, rentabel wurde. In Venlo und Tegelen entstanden von 1844 bis 1914 zahlreiche Fabriken, die durch technische Innovationen wie den Ringofen, die Dampfmaschine und Ziegelpressen ihre Produktion ausweiteten und die häusliche Herstellung ersetzten.
Im Selfkant, Geilenkirchen-Heinsberg und Erkelenz entwickelte sich entsprechend der ähnlichen geologischen Gegebenheiten ebenfalls eine industrielle Dachziegel- und Mauersteinproduktion. Die Bedeutung für die regionale Entwicklung blieb jedoch im Gegensatz zu Limburg gering, denn diese Gebiete spezialisierten sich auf die landwirtschaftliche Produktion für die Ballungsräume am Rhein und das Aa