Der Doppelkalkofen Brandenburg bei Kronenburg
Vom Bruch zum Brand
Detlef Stender
In der Eifel gab es früher im Umfeld der zahlreichen Kalksteinvorkommen etliche kleinere und größere Kalkbrennereien. Dabei verlief der Brennvorgang ähnlich wie in den römischen Kalkbrennereien.
Die Kalköfen wurden am Hang aufgemauert, und hatten etwa einen Durchmesser von drei bis vier Meter. Am Fuß gab es eine kleine Öffnung zur Feuerung. Vor dem Feuerungsloch war die "Küche", ein kleiner, lediglich gegen Regen geschützter Raum, in dem man das Feuerungsholz lagerte und gelegentlich auch schlief. Die Hanglage war wichtig, weil man sich damit den mühsamen Transport des Kalksteins erleichterte. Häufig liegen die Öfen also direkt unterhalb des Kalksteinbruchs. Gefeuert wurde mit so genannten Schanzen: Holz- und Reisigbündel, die in der Umgegend gesammelt wurden. Für einen Brand von ca. 400 Zentner Kalk waren zwischen 1.500 und 3.000 Schanzen erforderlich. Der Kalk wurde etwa 48 Stunden auf eine Temperatur von ca. 1.500 Grad erhitzt! Die Kunst der Brenner lag unter anderem darin, dafür zu sorgen, dass der gesamte Kalkstein gleichmäßig Hitze bekam.
Der Doppelkalkofen bei Kronenburg ist also in seinem Aufbau und seiner Hanglage ein typischer Ofen. Allerdings ist er als Doppelofen mit angeschlossener Kalksteinmühle schon eine relativ große Anlage. Den zugehörigen Kalksteinbruch finden wir etwas oberhalb des Ofens im Wald. Unmittelbar über den Öfen ist ein mächtiger, künstlich aufgeworfener Damm zu erkennen, auf dem die Lorengleise vom Bruch endeten. Die Gleise sind - bis auf ein Fragment - nicht mehr vorhanden, aber eine Lore verdeutlicht noch den Zusammenhang von Steinbruch, Damm und Kalköfen.
Lage:
Kronenburg zwischen Blankenheim und Prüm an der B 421. Der Ofen liegt vor dem östlichen Ortseingang unmittelbar und unübersehbar an der Straße und ist jederzeit zugänglich.
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