Tuchfabriken im Rosental

Die mechanisierte Tuchfabrikation und ihr Ende

Detlef Stender

Im Rosental unmittelbar an der Rur gelegen - stoßen wir dann auf einen größeren Fabrikkomplex, der etwas außerhalb des Ortes errichtet wurde, weil hier weniger Platzmangel herrschte und trotzdem eine gute Wasserkraftnutzung gewährleistet war.

Die Jahreszahl 1773 ist an einer Walkmühle noch deutlich erkennbar. Das Gebäude war allerdings früher noch um einige Stockwerke höher. Bereits 1820 benutzte man diese Mühlen auch für den Antrieb der modernen Spinn- Rauh- und Schermaschinen. Das große Bruchsteingebäude wurde 1840 errichtet. Gegenüber der ehemaligen Walkmühle von 1773 befindet sich das Kessel- und Maschinenhaus von 1858, heute - wie alle anderen Fabrikationsräume auch - zu Wohnräumen umgenutzt. Diese nicht ganz kleine Anlage, in der 1820 46 Arbeiter, 1880 sogar 128 Arbeitskräfte beschäftigt waren, war ein beherzter Versuch, die Monschauer Tuchproduktion nach einer großen Krise in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts auf die neuen Anforderungen des Maschinenzeitalters umzurüsten. Aber letztlich scheiterte der Versuch an der abgelegenen Lage und dem Unvermögen der Monschauer Unternehmer sich auf die Herstellung von billiger Massenware umzustellen. Nach und nach mussten alle Betriebe - und das waren 1825 immerhin 29 Tuchfabriken, vier Spinnereien und zwei Färbereien - ihren Betrieb einstellen.

Adresse:
Start am Ende des vorherigen Rundgangs (Tuchmacherbauten im Zentrum von Monschau)

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