Die Zuckerfabrik Jülich
Vom Luxusgut zur Alltagsware |
Gabriele Harzheim |
Obwohl die Menschheit seit mehr als 2000 Jahren Kristallzucker kennt, ist die Geschichte des Rübenzuckers erst 200 Jahre alt. Von den einstmal zahlreichen Zuckersiedereien im Rheinland sind heute nur noch drei industrielle Großbetriebe übrig geblieben. Die Jülicher Zuckerfabrik ist eine davon.
Wer kennt sie nicht, die verlockende Süße in Kristallform, als Würfel-, Puder- oder Gelierzucker, in Schokolade, Bonbons, Kuchen oder versteckt in Fruchtsaftgetränken, Tomatensoße oder Wurst. Das einstige Luxusgut Zucker ist heute allgegenwärtig. |
Ansicht der Zuckerfabrik von der Dürener Straße
Foto © Gabriele Harzheim
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Firmenschild
Foto © Gabriele Harzheim
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Die Jülicher Zuckerfabrik wurde 1906 Aktiengesellschaft. Nach einer schwierigen Zeit während des Ersten Weltkriegs übernahm 1930 der Rheinische Rübenbauer-Verband die Aktienmehrheit und sicherte damit der Firma die Rohstoffbasis. 1943 erreichte die Rübenverarbeitung mit 980.000 Doppeltonnen ihren bis dahin höchsten Stand, kurz bevor die Anlage 1944 dem Luftangriff auf Jülich zum Opfer fiel. Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau der Firma als bäuerliche Aktienfabrik mit Namensaktien. Von den ehemaligen Produktionsgebäuden hat sich kaum etwas erhalten. Die hohe Produktqualität und Umweltschutzauflagen erfordern einen steten Ausbau und Modernisierung der Produktionsanlagen. Die firmeneigene Werksbahn ist 1980 stillgelegt worden. Dennoch bleibt diese letzte unabhängige rheinische Zuckerfabrik bis heute Symbol für die enge Kooperation zwischen Landwirtschaft und Nahrungsgmittelindustrie. |
Adresse:
Zuckerfabrik Jülich Aktiengesellschaft
Dürener Str. 20
52428 Jülich
Tel. 02461-6240, Fax 02461-624148
Anfahrt:
Von der A41, Anschlussstelle Koslar, durch die Jülicher Innenstadt, über die Bahnhofsstraße zur Dürener Straße
Besichtigung: Blick auf die Gebäude nur außerhalb des Betriebsgeländes möglich
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